Dresden

„Neues entsteht,
wenn man Bekanntes
neu kombiniert.“   

Auftakt zur „Woche des guten Lebens“

Im Dresdner Zukunftsstadt-Prozess ist ein Projekt entstanden, das die Dresdner Neustadt für eine Woche autofrei machen will um zu gucken, was passiert. Das Projekt trägt den Namen „Die Woche des guten Lebens“, denn es geht nicht nur um ein Verkehrsexperiment, es geht auch darum, den freiwerdenden Raum durch die Stadtteilbewohner neu zu erobern. Fußballspielen, Straßencafé, Sofarunden, Asphaltgärten – was auch immer den BewohnerInnen einfällt, in der WdgL soll der Stadtraum autofrei erlebt und neu belebt werden.

Nun startet das Projekt mit einer Auftaktveranstaltung. Ich bin eingeladen in einem kurzen Impuls darzustellen, warum es solch eines Experiments bedarf.

Geld geht um die Welt – oder doch nicht? Zur Rolle von Regionalwährungen im globalen Finanzsystem

Die immer größer werdenden Währungsräume und ein gesättigter Markt in den Industrieländern ruft neue Dynamiken hervor: Die Leitzinsen Europas liegen unter 0%, viel Geld fließt in den Immobiliensektor und bläht die Immobilienpreise und die Mieten auf. Deutschlands Exportweltmeisterschaft macht andere Nationen zu Importweltmeistern und Schuldnern. Eine neue Finanzkrise wird sichtbar. Die Regeln und Dynamiken des Finanzsystems sind für 99% der Menschen jedoch nicht beeinflussbar.

Regionalwährungen sind der Versuch, Handlungshoheit zu erlangen: eigene Finanzsysteme zu konstruieren, zu erproben und damit Wirkung auf die Zahlungsströme um uns herum zu nehmen. Regiogeld formt lokale Kreisläufe. Weil es nicht aus der Region abfließen kann forciert es die teilnehmenden Unternehmen, sich möglichst lokale Lieferanten zu suchen. Die Regeln der Systeme werden durch ihre Architekten selbst gesetzt.

Die Dynamiken und Risiken im globalen Finanzsystem werden diskutiert und die Wirkung und Konstruktionsweise von Regiogeld am Beispiel des Dresdner Elbtalers vorgestellt.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Sächsischen Entwicklungspolitischen Bildungstage 2019.

Globaler Wandel, lokales Handeln

Kurzvortrag auf dem „Johannstadtforum“, der Stadtteilkonferenz im Dresdner Stadtteil Johannstadt. Vorgestellt werden Projekte von Bürger*innen, die in der Johannstadt klimaschutzwirksam sein sollen. Mein Vortrag soll dazu dienen, das lokale Handeln mit dem globalen Wandel in Verbindung zu setzen. Mehr Infos.

TUUWI-Ringvorlesung: Zukunftsstadt

„Ein Plausch über Zukunfts(t)räume“ ist die Vorlesung am 01. Juli, 16:40 Uhr im Pot/13/U an der TU Dresden überschrieben. Ich bin eingeladen zurückzublicken: Wie lief der Dresdner Zukunftsstadt-Prozess ab? Was waren die dahinterstehenden Absichten? Wie wurde der Prozess finanziert? Welche Schwierigkeiten gab es? Anschließend sind 3 der entstandenen Bürgerprojekte eingeladen, miteinander im „City-Café“ zu diskutieren. Infos: www.tuuwi.de

Raumkonferenz in Dresden

Die 3. Juniwoche 2019 war ganz dem Thema „Stadtraum gestalten“ gewidmet: Der Konglomerat e.V. lud zur Raumkonferenz und dutzende Veranstaltungen boten Gelegenheit zur Diskussion, zum Lernen, zum Ausprobieren.

Ausgehend von der Frage „Was könnte das Ergebnis einer solchen Raumkonferenz-Woche sein?“ hatten wir eine Workshop-Serie vorbereitet: „hacking politics – Stadtratsanträge schreiben“. Entlang der hacking-politics-Philosophie und mit Hilfe eines neugestalteten Arbeitsblattes „Stadtratsantrag“ leiteten wir die Workshop-TeilnehmerInnen an, das Zusammenwirken des Stadtrats und der Stadtverwaltung zu verstehen und eigene Stadtratsanträge zu formulieren. Die Einrichtung eines Jugendparlaments, die Umsetzung eines „Raumzensus“, mögliche institutionelle Förderungen für Nachhaltigkeits-Organisationen und die Beschränkung der militärischen Nutzung des Dresdner Flughafens – diese Antragsentwürfe erreichten eine Einreichungsqualität. Dresdner Stadträte: aufgepasst!

Eingeladen von der Urban Equipe nahm ich außerdem an einem Workshop teil, der nach Mustern in Partizipationsprozessen sucht. Als Fallbeispiel war der Dresdner Zukunftsstadt-Prozess vorgesehen, den wir nach nutzbaren Mustern durchsuchten. Der Muster-Ansatz ist mir jetzt zum zweiten Mal begegnet und ich ahne, wir werden in ihn anderen Zusammenhängen nochmal intensiv gebrauchen.

Es war eine sehr eindrucksvolle Konferenz: mit so vielen Veranstaltungen, dass es schwer war, sich zu entscheiden, aber mit einem Flair, mit dem man sich der Raum-Frage sommerlich-entspannt nähern konnte.

Prozessdesign Kulturhauptstadt

Dresden bewirbt sich als Europäische Kulturhauptstadt 2025. Ich freue mich über den Auftrag, ein Prozessdesign für den partizipativen Teil des Kulturhauptstadt-Prozesses zu entwerfen. Die Herausforderung: Wie baut man einen Beteiligungsprozess, der von 2020 bis 2025 und darüber hinaus geht? Das ist ein sehr langer Zeitraum, in dem aus Kindern Jugendliche, aus Jugendlichen Erwachsene, aus Frauen Mütter, aus Männern Väter, aus Studenten Unternehmer und aus Mitarbeitern Rentner werden. Eine reizende Aufgabe!

Zukunftsstadt beim Global Festival of Action

Über 60 interaktive Sessions erwarten die BesucherInnen des Global Festival of Action vom 2. bis 4. Mai in Bonn. Das Ereignis ist Teil der UNO-Aktionskampagne für die Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDG).

Unsere Bewerbung, den Zukunftsstadt-Dresden-Projekt vorzustellen, wurde angenommen. Wir werden am 2. Festivaltag eine Session ähnlich unserer Workshops in Dresden ausgestalten, um den internationalen TeilnehmerInnen ein Gefühl für unsere Herangehensweise und Informationen zum Projekt zu geben.

3. Mai 2019, 15:30-17:00, Bonn: Co-Producing a city-transformation